Handarbeitstreff für Kinder & Erwachsene mit Mitaly

Hallo liebe Handarbeitsfreundinnen und -Freunde, Erzieherinnen, Lehrerinnen und alle, die Freude an der Handarbeit haben, und es gleichfalls lieben, Neues auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und zu teilen, Ideen zu bekommen, Schönes anzusehen....

Filzen, Nähen, Stricken, Häkeln, Sticken, Basteln... Alles dabei!


Es gilt zu genießen und zu betrachten......

Sonntag, 21. April 2013

Wundersame Tiere aus Filz 

Madame Mitze

An diesem Wochenende besuchte ich die FH für Kunsttherapie in Nürtingen für eine Fortbildung. Lange ist es her, mein Dipl. Abschluss. Umso schöner war es, Ehemalige aus meinem Semester getroffen zu haben. Das Wiedersehen war eine große Freude. Obwohl es schon so lange her ist, erinnerte sich eine von ihnen an meine Tiere, die ich damals als Semesterarbeit filzte.
Dies gab mir den Anlass, die Bilder von meiner damaligen Filz- Semesterarbeit 1999/2000 herauszusuchen und heute in meinem Blog zu zeigen:

Tiere können auf verschiedene Weise gefilzt werden,

ich wollte experimentieren,

alles ausprobieren.

Dafür durften die Tiere wie in echt sein,

oder frei aus der Phantasie.

Ich wollte spielen,

auch mit Fell, Stickereien, Perlen und Stoff.

Das Filzen lädt dazu ein.


 Ein Pferd für die Königin
Dieses Pferd ist komplett mit Schablonen gefilzt, in einem Stück und dann fest ausgestopft. Schweif und Mähne sind geflochten, mit goldenem Garn umnäht und mit Perlen bestickt.Ein Sattel aus Samt mit Gold durfte nicht fehlen. 

Schneckenbärschaf
 Dieses wundersame Tier war gleichzeitig ein festes Kissen.
Innenkern mit Schaumstoff. Alle anderen Teile nähte ich an.
Nachdem ich die Formen hatte, liebte ich es, die Tiere zu besticken und probierte alles mögliche
aus.
 Das zeigt sich auch beim nächsten Tier.

Der Torero-Ziegenbock aus Mexico
Die Grundfläche und der Kopf sind flach. 
Alle anderen Teile sind mit Schablone gefilzt und
angenäht.
Schön war wieder das Sticken.
Spielerisch konnte so eine phantasievolle Landschaft entstehen.
Bei der Präsentation hatte ich Lust auf bunten Sand und Wasser.



Madame Langschnabel
 .....bekam am Ende noch Glöckchen. Der Innenkern ist aus dickem Schaumstoff.
Das dieser so rund wurde, ergab sich unter anderem durch das feste Walken.
Wie groß und dick kann ich filzen? Mich interessierte es, auch hier die Möglichkeiten herauszufinden. Und ich kann mich noch gut erinnern, wie ich
doch nach einigen Stunden und unter Krafteinsatz eine stattlich runde
Madame Schnabel Form bekam.
Nur für den Schnabel benutzte ich eine Schablone. 

bewachsene Schildkröte

Auch kleinere Tiere, wie diese Schildkröte machen viel Freude.
Das Besticken mit Perlen und Stickgarn ist eine fast meditative, ruhige Arbeit.
Wie eine Belohnung, nachdem man vorher mit Kraft und Körpereinsatz 
gefilzt und gewalkt hat. Gerade diese gegensätzliche Arbeit von Kraftvollem und Feinem macht sie so spannend und reizvoll.

Ein schönes Tier, um es auch mit Kindern zu filzen.
Es lädt ein zum in den Arm nehmen und lieb haben.

Die quirlige Gans 
Hier an dünnen Schnüren befestigt ist sie mit Hilfe einer Schablone gefilzt.
Für mich gehörte die Gans auf einen Bauernhof, ländlich, mit Karos.

 Ein träumendes Pferd auf Holzrädern
hier schläft es, psssssst.......
Ein 6 Jähriges Mädchen zeichnete zu dieser Zeit ein Pferd in einer Form,
die mich begeisterte. Ich versuchte es mit Hilfe der verschiedenen Techniken in Filz zu gestalten,
und sah gleichzeitig ein Spielzeug auf Rädern darin, um von Kinderhänden
gezogen zu werden.
So war es für mich auch schön zu erkennen, wie wunderbar sich
Filz und Holz verbinden lassen.
 
aufgewacht, kleines Pferd und los gehts.......
teilweise mit Schablone und mit Schaumstoff gefilzt,
lassen sich viele Möglichkeiten an Tierformen
filzen und gestalten.

Experimentierfreude und ein wacher Blick, auch für die
so phantasievollen Kinderzeichnungen von Tieren
können wunderschöne Formen
zum Erwachen bringen.

Darauf ein Miau!!!

p.s. Während meines Studiums und der Filzarbeit an den Tieren entfaltete sich der große Wunsch,
mit Kindern zu arbeiten, und all das Erfahrene gemeinsam mit ihnen umzusetzen und zu erleben, auf eben liebevolle
 und spielerische Art.
Heute kann ich mit Dankbarkeit sagen, der Wunsch hat sich erfüllt.
und.... es gibt noch viele Tiere zu filzen.


Literatur:
Filzen, Faszination eines alten Handwerks, Ulrike Unterlass, AT Verlag







Sonntag, 14. April 2013

Fröhlicher Indianersommer
Ein Unterrichtsprojekt mit der
1. Klasse 2012

 auf einer frisch gemähten Wiese macht das Indianertoben-und spielen
doppelt so viel Spaß!
Klar wollten wir Kinder einen großen Grasberg bauen, um unsere Indianerzelte
aufzustellen.
Dazu gab es ein Picknick und eine schöne Geschichte.
Was für ein Glück, dass die Schule mitten im Grünen liegt.

 Doch das war in der letzten Schulwoche.
Wie fing denn alles an?

 Natürlich am Lagerfeuer.......

Handarbeitsunterricht kann auch mal ganz gemütlich sein, auf einer Decke, rund um ein Lagerfeuer. So saßen wir da, mit unseren selbsgemachten Federbändern um den Kopf und nahmen unsere Holzgabeln in die Hand.
Die sahen ein wenig aus, wie Holzspieße, mit denen man etwas auf dem 
Feuer grillen konnte.
 Dann lernten wir, dass man mit den Holzgabeln etwas ganz anderes machen
kann, nämlich stricken.
Lange Schnürte strickten wir, viele Stunden, denn bis so ein Zelt fertig ist, braucht es Arbeit und Geduld und manchmal auch Pausen.
Wenn wir leise waren, hörten wir spannende Indianergeschichten,
von einem Indinanerjungen namens Fliegender Stern.
Besonders lustig fanden wir die Namen, die so ganz anders waren als unsere:
Ein Junge hieß: "Der ruft den Regen",
ein anderer "Helles Wasser", 
der Vater hieß "Guter Jäger" und die Mutter
"Sonne über dem Weg", und so ging das weiter.

Das Stricken war leicht, aber manchmal auch schwer, wenn die Wolle einfach machte, was sie wollte.

Doch am Ende klappte alles ganz gut, und wir konnten noch aus bunten 
Jerseystoffen in Indianerfarben Bänder schneiden.

Unsere langen Strickschnüre und die Bänder webten wir dann in ein
Holzgerüst, welches unser Werklehrer uns mit
vorbereitet hatte.
Es braucht dafür eine Baumscheibe und Löcher darauf, in denen die Holzstöcke hineingeklebt werden.
Es waren 5 oder 6 Stöcke, die oben zusammengebunden wurden.
Dann sah es endlich wie ein richtiges Indianerzelt aus!

Und was fehlte noch?
Na die Indianer und ein Lagerfeuer, mit Steine und Holz.

     
Manche Indianer bekamen eine Glatze, aber die Federn durften 
nicht fehlen.
Die Wattekugeln wurden mit "Hautfarbe" (Gouachefarben) angemalt und dann auf einen Korken gesteckt. Mit Stoffen gaben wir unseren Indianern Kleider.
 
    Diese Indianer hatten eine besondere Frisur bekommen.
Und es sollte ein Fluss am Zelt entlang fließen, damit sie
immer Wasser hatten, zum Kochen und Baden natürlich!!

Am Ende der Stunde durften wir das Lagerfeuer auspusten und unsere 
Lehrerin war so schnell, wie der Wind, so dass wir nicht genau sahen,
wie das Feuer verschwand.

Ob Zaubern auch zum Indianersein gehört?   

Probiert es doch aus.
Der Sommer kommt ganz bestimmt.  

Literatur: Steine Federn Muscheln, Naturkunst mit Kindern, Katrin u. Frank Hecker, Haupt Verlag 
       Fliegender Stern, Ursula Wölfel, Carlsen Verlag