Handarbeitstreff für Kinder & Erwachsene mit Mitaly

Hallo liebe Handarbeitsfreundinnen und -Freunde, Erzieherinnen, Lehrerinnen und alle, die Freude an der Handarbeit haben, und es gleichfalls lieben, Neues auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und zu teilen, Ideen zu bekommen, Schönes anzusehen....

Filzen, Nähen, Stricken, Häkeln, Sticken, Basteln... Alles dabei!


Es gilt zu genießen und zu betrachten......

Samstag, 10. August 2013



Zweimal Rock und einmal Hose......

und zum Abschluss gab es eine Modenschau!


Kleidernähen mit meiner 9. Klasse, 2013


Diese Zusammenarbeit wird mir in schöner Erinnerung bleiben.

Mit viel Freude, Neugier und Geduld begaben wir uns in dieses neue Projekt, 
Kleidungsstücke zu nähen und uns mit dem Thema Kleidung zu beschäftigen.
Wir fuhren nach Stuttgart, um Stoffe dafür heraus zu suchen,
wir besuchten eine Ausstellung, bei der es um Kleidung ging, die nur aus Papier genäht und gestaltet wurde und probierten es selbst mal aus.
Und wir schauten mal in die unterschiedlichen Epochen
der Geschichte über die Kleidung, und jeder fand sein Thema.
Dazu gab es zum Abschluss für jeden seine selbst erabeitete 
Portfoliomappe.


Doch am spannensten war natürlich das eigene Kleidungsstück.

Um sicher zu gehen, dass alles genau passt und um die einzelnen Arbeitsschritte gut weiterzugeben, nähte ich vorher zwei Modelle.
Diese steigerten erst einmal die Vorfreude.

Hier die Modelle von Hose und Rock, mit Accessoires versehen, wie Schal und Taschen, von den Schülern gestaltet und geschmückt.

Natürlich konnten die Muster und Farben ganz anders sein beim eigenen Rock und Hose,
und so ging es zum Stoffkauf. 
Zugegeben, ich selbst brauchte bestimmt eine Stunde oder mehr, um den Stoff für mein Modell zu finden. Zielsicher hingegen gingen meine Schüler auf ihren Stoff zu und fanden auf Anhieb das passende für sich.
In einer halben Stunde waren wir aus dem Stoffladen draußen, und so blieb noch genügend Zeit für einen Besuch um die Ecke bei mir in Stuttgart, wo wir zusammen vesperten.

Es waren schöne Stoffe. Ich war so erstaunt, wie schnell man seinen Stoff auch finden kann.

Mit dem passenden Schnitt und der richtigen Größe, die wir durch anprobieren und Maß nehmen fanden, konnte es los gehen:


Der Schnitt musste erst mal richtig auf den Stoff gelegt werden. 




Gut, dass es einen genauen Legeplan gab für die Schnittteile. 



Dann wurde ausgeschnitten und genäht.



Der feine rosa Stoff war für den Unterrock, darüber kam Spitze mit Pailletten.
Dies war nicht so leicht zu nähen, denn der Stoff rutschte so gerne.
Es sollte ein feiner Partyrock werden, etwas zum Ausgehen.


Hier sieht man den fertigen Rock. In dem gleichen Stoff umnähte die Schülerin einen Haarreifen, da sie den Wunsch hatte, auch ihr Haar passend zum Rock zu schmücken.



Als der Rock in dem schönen, leuchtenden Blau fertig wurde, hatte die Schülerin den Wunsch, aus dem gleichen Stoff einen Vogel zu nähen. 


Und hier die fertige Freizeithose des Schülers, kuschelig warm und in grün mit blauer Kordel. Etwas zu warm für den Juli, aber der Herbst kommt bestimmt.


Alle drei konnten stolz und mit Freude auf der Modenschau, die wir in diesem Schuljahr 
zeigten, ihre Kleider präsentieren.

Als letzte abschließende Arbeit, inspiriert von der Pap(i)er-Fashion Ausstellung, die in Waiblingen bis April zu sehen war, gestalteten wir aus Papier, Tortenspitze und Krepppapier ein Hochzeitskleid. 

Dies machte allen sehr viel Spaß. Auf der Modenschau wurde das Kleid dann 
natürlich mit präsentiert.


Nicht genäht, aber mit viel Liebe gefaltet, geschnitten, gesteckt und geklebt!!


Warum Kleider nähen?

Weil es ein anderes Gefühl ist, seine Stoffe selbst auszusuchen, zu schneiden und zu nähen. Es ist kostbar.
Es war Freude, die ich fühlte, als ich meinen ersten selbst genähten Rock anprobierte.
Ich erinnere mich, wie einer der Schülerinnen ein Teil des Rockes zusammennähte, und sich durch dieses Zusammennähen der Rock zum ersten Mal in seiner Form zeigte.
Mehrfach wiederholte sie voller Begeisterung, wie stolz sie darauf sei, 
das selbst genäht zu haben. 
Genauso gab es fast Tränen vor Freude und Stolz bei der ersten Anprobe.
Für sich selbst etwas zu schaffen, zu gestalten und zu nähen löst dieses Gefühl aus, von Gelingen und Können, und sich dabei selbst etwas Schönes 
geben oder schenken zu können.
Dieses Gefühl taucht auf, im eigenen Tun für sich selbst.
Ich konnte das mit Freude an den Schülern wahrnehmen und es zeigte mir,
dass meine Arbeit Bedeutung hat.
Ich bin dankbar für die wunderbare Erfahrung.
Es war ein schönes 9. Abschlussjahr in der Handarbeit.


Danke auch an die freundliche, liebevolle Begleitende Hilfe meines Schülers. So konnte die Hose wunderbar gelingen.
Es brauchte immer wieder auch Nähhilfe, Halt und Unterstützung. Die einzelnen Schritte hin zum Rock oder zur Hose brauchten etwas Geduld und waren nicht immer so leicht.

Mit Mut, flotter Musik und Drehung, eleganten Schritten und viel Lächeln zeigte sich dann ein fröhlich bunter Abschluss auf unserer Modenschau und dass es sich lohnt, dran zu bleiben und an sich zu glauben.

Dies war die Krönung, ihr Lieben!!


Danke!!



Buchtipp: Die Geschichte der Mode, Stile, Trends und Stars, NJ Stevenson
Ich hatte nach einem Buch gesucht, in der Mode gut übersichtlich, mit überschaubarem Text und ansprechenden Bildern aus der Modewelt von ca. 1800 bis heute gezeigt wird. Die Schüler konnten sich dann im Laufe des Nähens an ihren Kleidern zwei Epochen auswählen, beschreiben, nachzeichnen oder die Fotos dafür in ihre Portfoliomappe legen. Auch über die Männermodewelt war einiges Interessantes dabei.